Die Olive ist die Frucht des Echten Ölbaumes, der im Mittelmeerraum beheimatet ist. Ein Baum liefert etwa 50-70 kg Oliven. Aus diesen werden ungefähr 5-10 Liter Öl gewonnen. Olivenöl gehört zu den gesündesten Pflanzenölen und wurde ursprünglich hauptsächlich in der mediterranen Küche verwendet. Inzwischen wird sein Aroma und seine gesundheitsfördernde Wirkung überall auf der Welt geschätzt. Es ist sowohl zum Kochen als auch für die äußerlichen Anwendung geeignet. Alles Wissenswerte über Olivenöl, seine Herkunft, Qualität und Anwendung erfahren Sie hier.
Gewinnung von Olivenöl
Die Oliven werden grundsätzlich geerntet, wenn ihre Farbe von gelb-grün ins Dunklere umschlägt. Je dunkler die Früchte sind, umso größer ist die Ölausbeute. Allerdings weisen reife oder überreife Oliven nicht mehr den hohen Wert an pflanzlichen Inhaltsstoffen auf wie grüne Oliven, die gerade reif werden. Beim traditionellen Verfahren werden die Oliven von Hand geerntet. Dafür werden Netze unter den Bäumen ausgelegt und die Oliven von Hand oder mit Stöcken von den Bäumen geschlagen und geschüttelt.
Nach der Ernte werden Blätter, Zweige und andere Fremdkörper ausgelesen und die Oliven gründlich gewaschen. Im Anschluss an das Waschen werden die Früchte mitsamt den Kernen in einer Ölmühle zerkleinert. Der Fruchtbrei wird zwischen Ölpresskörbe geschichtet und ausgepresst. Die dabei entstehende Flüssigkeit besteht aus Öl und Wasser und muss ruhen, bis sich die Schichten voneinander getrennt haben.
Wenn die Ölpresskörbe aufgeschichtet werden, tritt durch das Eigengewicht schon das erste Öl aus. Es wird Tropföl oder in Spanien "Blume des Öls" genannt. Dieses Öl hat aufgrund der geringen mechanischen Einwirkung den Ruf, besonders wertvoll zu sein. Allerdings entspricht es nicht modernen Qualitätsanforderungen, da das Pressgut unter anderem zu lange dem Einfluss von Sauerstoff ausgesetzt ist.
Bei der modernen Gewinnung von Olivenöl werden die Bäume entweder von Hand oder maschinell abgeerntet. Der restliche Herstellungsprozess verläuft weitgehend in einem abgeschlossenen System. Die Oliven werden von den Fremdkörpern getrennt und gewaschen. Das Zerkleinern erfolgt in einem Schneidwerk. Anschließend wird der Olivenbrei gerührt, um die Öltröpfchen darin zusammenzuführen. Die weitere Verarbeitung erfolgt in einer Zentrifuge, in der die Feststoffe, Öl und Wasser getrennt werden. Für qualitativ hochwertiges Olivenöl wird es sofort nach der Pressung gefiltert um Trübstoffe zu entfernen.
Qualität und Zertifizierung von Olivenöl
Die Qualität des Öls wird von vielen Faktoren bestimmt. Unter anderem spielen die Sorte der Oliven, der Reifezeitpunkt und ihr Zustand bei der Ernte eine Rolle. Auch das Herstellungsverfahren hat einen großen Anteil an der guten Qualität. So sollte die Oliven möglichst schnell nach der Ernte verarbeitet werden, der Olivenbrei muss weitgehend frei von Fremdkörpern sein und während des Pressvorgangs sollte ein zu hoher Sauerstoffeintrag ebenso vermieden werden, wie zu hohe Temperaturen.
Olivenöl wird in mehrere Güteklassen eingeteilt, von denen allerdings nur vier im Einzelhandel erhältlich sind. Das beste Öl trägt die Bezeichnung "Natives Olivenöl extra", gefolgt von "Natives Olivenöl" und "Olivenöl". Die vierte, im Handel erhältliche Kategorie, ist Oliventresteröl, welches allerdings hauptsächlich in den produzierenden Ländern verkauft wird.
Tresteröl wird aus den festen Rückständen, die nach der Pressung übrig bleiben gewonnen. Dafür werden spezielle Lösungsmittel verwendet, die das zurückgebliebene Öl extrahieren.
Olivenöl und Tresteröl darf nicht im Urzustand in den Handel gelangen, da die Qualität dafür nicht ausreicht. Es muss mit Nativem Olivenöl gemischt werden.
Olivenöl Inhaltsstoffe
Olivenöl gehört nicht umsonst zu den gesündesten Ölen. Der Kaloriengehalt ist mit 810 pro 100 ml naturgemäß sehr hoch, wie bei allen Ölen und Fetten. Allerdings enthält Olivenöl neben einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren, einen hohen Anteil von einfachen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Weitere, für die Gesundheit bedeutsame Inhaltsstoffe sind die Vitamine A und E, Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor und Spurenelemente wie Eisen.
Seine grünliche Farbe wird dem Olivenöl von dem Blattgrün Chlorophyll verliehen. Den charakteristischen Geschmack erhält es von Polyphenolen, das sind Scharf- und Bitterstoffe, denen auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit nachgesagt werden. Alkohole und Ester in der Olive sind für die Aromen des Öls verantwortlich, die ähnlich wie bei Wein je nach Sorte unterschiedlich sein können. Das ebenfalls enthaltene Wachs sorgt für die weißlichen Kristalle in gekühltem Öl.
Olivenöl Kalorien und Nährwerttabelle
Olivenöl | |
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100 g Olivenöl enthält durchschnittlich: | |
Nährstoff | Menge |
Kalorien | 884 kcal (3.699 kJ) |
Fettgehalt | 100 g |
Gesättigte Fettsäuren | 14 g |
Ungesättigte Fettsäuren | 86 g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 73 g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 13 g |
Cholesterin | 0 mg |
Natrium | 0 mg |
Kohlenhydrate | 0 g |
Ballaststoff | 0 g |
Zucker | 0 g |
Protein | 0 g |
Rauchpunkt | ab 130 °C |
Wirkung von Olivenöl
Abgesehen von seinem geschmacklichen Wert beruht die Wirkungsweise von Olivenöl auf seinen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen. Schon in der Antike wurde es daher innerlich und äußerlich angewendet. Die enthaltenen Fettsäuren sind wichtig für den Aufbau von Zellmembranen. Ungesättigte Fettsäuren unterstützen das Herz-Kreislaufsystem. Den Bitter- und Schärfestoffen wird eine entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung zugesprochen. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind sowohl innerlich als auch äußerlich für Gesundheit und bei der Schönheitspflege wirksam.
Anwendungsgebiete von Olivenöl
Olivenöl in der kalten Küche
Das Öl der Oliven ist besonders gut in der kalten Küche zu verwenden. Grundsätzlich eignet es sich für alle Speisen, die nicht nach einem Öl mit neutralem Geschmack verlangen. Für Salate werden zum Beispiel Essig-Öl-Dressings verwendet, die mit Olivenöl angerührt werden. In Marinaden ist es in Verbindung mit Kräutern wie Rosmarin und Knoblauch besonders gut für Lammfleisch geeignet. Mit Rindfleisch harmoniert es auf Carpaccios. Pestos sind ungekochte Saucen mit einer pastösen Struktur. Sie bestehen aus Kräutern, Parmesan, diversen Kernen oder Nüssen und meistens Olivenöl. Die Zutaten werden einfach im Mixer zu der Sauce verarbeitet. Majonäse lässt sich ebenfalls mit Olivenöl zubereiten und bekommt damit eine besondere Note. Olivenöl eignet sich außerdem um mit anderen Gewürzen oder Kräutern aromatisiert zu werden. Dafür werden die gesäuberten und trockenen Kräuter in eine Flasche gelegt und mit dem Öl aufgefüllt. Die Mischung lässt man mehrere Wochen durchziehen, bevor sie verwendet wird. Das Haltbarmachen von diversen Lebensmitteln mit Öl ist eine weitere interessante Möglichkeit für die Verwendung von Olivenöl. Dafür wird zum Beispiel Gemüse in einem Sud mit Essig, Gewürzen und Kräutern gekocht und nach dem Abtropfen in Gläser gefüllt. Anschließend füllt man die Gläser mit dem Öl auf. Das sorgt für den, für die Haltbarkeit notwendigen Luftabschluss.
Olivenöl in der warmen Küche
In der warmen Küche ist hochwertiges Olivenöl zum Braten, Schmoren, Dünsten und selbst zum Frittieren geeignet. Natives Olivenöl sollte man dabei nur bis etwa 180 Grad erhitzen, es eignet sich daher nur zum Schmoren und Dünsten. Raffiniertes Öl kann hingegen durchaus bis zu 230 Grad erhitzt werden, bis es anfängt zu rauchen. Mit diesem Öl lässt sich demnach auch braten und frittieren. Wichtig ist dennoch, das Öl nicht zu heiß werden zu lassen, da es sonst verbrennt und gesundheitsschädliche Stoffe entstehen können. Seine Hitzestabilität ist auf den hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren zurückzuführen.
Da das Öl der Oliven traditionell in der mediterranen Küche verwendet wird, eignet es sich sehr gut für Pfannengerichte mit mediterranem Gemüse und Kräutern. Auch beim Braten von Fleisch leistet Olivenöl gute Dienste und verleiht dem Bratgut ein besonderes Aroma.
Olivenöl für die Haut
Das Öl ist besonders gut zur Hautpflege geeignet. Seine Inhaltsstoffe, vor allem die enthaltenen Fette, beugen Alterungsprozessen vor und helfen der Haut bei der Regeneration. Somit kann es Faltenbildung verhindern und kleinere Fältchen glätten. Außerdem spendet das Öl Feuchtigkeit und sorgt für ein weiches Hautgefühl. Das enthaltene Vitamin E soll sogar vor Hautkrebs schützen können und unterstützend bei der Abheilung von Ekzemen wirken. Für ein hautpflegendes Vollbad können Sie dem 37 Grad warmen Wasser einen viertel Liter Olivenöl hinzugeben. Genießen Sie die wohltuende Wärme und das angenehme Gefühl auf der Haut, während Sie das Ölwasser immer wieder auf Ihrer Haut verteilen. Olivenöl wird auch als Wirkstoff in diversen Cremes und Hautpflegeprodukten verwendet. Ein Peeling lässt sich sogar leicht selbst herstellen. Dafür wird aus dem Öl und Meersalz eine Paste angerührt. Diese wird auf die jeweiligen Hautstellen aufgetragen und einmassiert. Anschließend wird alles mit Wasser gründlich abgespült. Olivenöl mit Quark vermischt eignet sich gut als Gesichtsmaske bei trockener Haut. Für fettige Haut wird statt Quark Eigelb verwendet. Beide Masken werden auf das gereinigte Gesicht aufgetragen. Nachdem die Maske einige Minuten Zeit zum Einwirken hatte, wird sie wieder abgespült.
Olivenöl für die Haare
Olivenöl spendet auch den Haaren Feuchtigkeit und lässt sie wieder glänzen. In die Kopfhaut einmassiert soll es gegen Schuppen hilfreich sein und den Juckreiz bei trockener Kopfhaut bekämpfen. Bei trockenem Haar mit spröden Spitzen kann eine Haarkur mit Olivenöl hilfreich sein. Abgesehen von fertigen Produkten, lassen sich dafür auch einfach einige Tropfen reines Öl verwenden, die in die Haarspitzen einmassiert werden. Das Öl lässt man bis zu einer Stunde einwirken und spült es anschließend mit Shampoo aus. Eine Haarkur kann auch im gesamten Haar angewendet werden, das Auswaschen ist dann etwas aufwändiger. Allerdings soll die Wirkung dann auch besser sein. Ein einfaches Rezept für strapaziertes Haar besteht aus einem Eigelb, einem Esslöffel Zitronensaft, einem Esslöffel Olivenöl und 3 Esslöffel Bier. Die Zutaten werden miteinander vermischt und im handtuchtrockenen Haar verteilt. Die Haare werden anschließend in Folie und ein Handtuch gewickelt und nach 30 Minuten mit einem Shampoo ausgespült.
Olivenöl in der Kosmetik
Olivenöl pflegt Haut und Haare im Gesicht und am ganzen Körper. Zusätzlich können damit die Nägel und die Lippen gepflegt werden. Für ein Nagelbad wird das pure Öl etwas angewärmt. Die Fingerspitzen werden darin für etwa 10 Minuten gebadet. Die Ölreste lassen sich anschließend mit Seife entfernen. Ein Lippenpeeling wird aus Olivenöl, etwas Salz und Honig zusammengerührt. Die Mischung wird auf die Lippen aufgetragen und einmassiert. Mit klarem Wasser werden die Lippen wieder abgespült. Sie sind danach weich und geschmeidig. Im Gesicht kann eine Tagespflegecreme mit dem Olivenöl unter dem Make-up verwendet werden. Beim Abschminken kann ebenfalls das Öl hilfreich sein.
Olivenöl beim Ölziehen
Das Ölziehen ist ein altes, nicht sehr bekanntes Hausmittel. Besonders wirksam ist es für Zähne, Zahnfleisch und gegen Mundgeruch. Es soll Karies und Zahnfleischbluten vorbeugen können und die Zähne wieder weißer machen. Außerdem soll Ölziehen auch bei anderen Beschwerden nützlich sein und dabei helfen, den Körper zu entgiften. Die Wirkung bei Mundgeruch beruht auf der Fähigkeit von Olivenöl, übelriechende Substanzen zu binden und Bakterien hemmen zu können. Für das Ölziehen wird ein Esslöffel Öl verwendet. Dieser wird auf nüchternen Magen in den Mund genommen. Das Öl muss für 15-20 Minuten im Mund bewegt werden. Dafür wird es durch die Zähne gesogen und möglichst in alle Mundbereiche verteilt. Nach den 20 Minuten wird das restliche Öl ausgespuckt, verschluckt werden sollte es nicht. Der Mund wird mehrmals ausgespült und eventuell werden auch die Zähne geputzt.
Olivenöl gegen Kopfläuse
Olivenöl wird ebenfalls als altes Hausmittel bei Befall mit Kopfläusen genutzt. Das Wirkprinzip ist einfach, die Läuse ersticken in dem Öl. Für die Anwendung wird das Öl angewärmt und großzügig im gesamten Haar und auf der Kopfhaut verteilt. Das Haar wird in ein Handtuch gewickelt. Die Einwirkzeit beträgt mehrere Stunden, eventuell sogar über Nacht. Danach wird das Haar mit einem Nissenkamm gründlich ausgekämmt um die Läuse und ihre Eier zu entfernen. Schließlich werden die Haare mit einem normalen Shampoo gewaschen. Die gesamte Prozedur sollte nach einigen Tagen wiederholt werden, um auch die letzten, frisch geschlüpften Läuse zu entfernen. Das Olivenöl ist nicht nur gegen die Läuse wirksam, es schützt und pflegt bei der Anwendung auch Haare und Kopfhaut.
Olivenöl zur Senkung des Cholesterinspiegels
Bei erhöhten Cholesterinwerten ist Olivenöl besonders gut geeignet. Der hohe Gehalt ungesättigter Fettsäuren kann das LDL-Cholesterin effektiv senken. Gleichzeitig kann das Öl das gute HDL-Cholesterin erhöhen. LDL-Cholesterin verstärkt Ablagerungen in den Blutgefäßen, während HDL-Cholesterin zum Abtransport dieser Ablagerungen führt. Auch die enthaltenen Antioxidantien wirken sich positiv auf den Cholesterinspiegel aus. Wichtig für die Herzgesundheit ist es allerdings, nicht zu viele Fette zu sich zu nehmen. Deshalb sollte Olivenöl nicht zusätzlich zu anderen Fetten verwendet werden. Am effektivsten ist es, wenn man mit Olivenöl andere Öle oder Fette ersetzt. Grundsätzlich wirkt sich eine so genannte "Mittelmeerdiät" positiv auf die Blutwerte und die Gesundheit aus.
Olivenöl bei Bluthochdruck
Wie bei erhöhten Cholesterinwerten, können die Fettsäuren im Olivenöl hilfreich bei Bluthochdruck sein. Die Ölsäuren verändern die Zellmembran und die Signalprozesse, die an der Regulation des Blutdrucks beteiligt sind. In diversen Studien lässt sich die positive Wirkung anscheinend schon zwei Stunden nach der Einnahme feststellen.
Olivenöl bei Diabetes
Eine mediterrane Diät mit viel Gemüse, Fisch und Olivenöl wirkt sich laut Studien auch positiv auf die Veranlagung zu Diabetes aus. Außerdem regulieren die Inhaltsstoffe des Öls den Blutzuckerspiegel. Bei allen gesundheitlichen Aspekten spielt die Qualität des Olivenöls eine wichtige Rolle. Nur wenn es reich an Fettsäuren, sekundären Pflanzenstoffen und Vitaminen ist, kann es auch positiv auf die Gesundheit wirken. Deshalb ist die Wahl des richtigen Öls entscheidend. Billiges "Supermarktöl" enthält nicht mehr so viele wertvolle Inhaltsstoffe wie hochwertiges Olivenöl direkt vom Erzeuger, das am besten von einer frühzeitigen Ernte stammt, wenn die Oliven noch die meisten wertvollen Wirkstoffe enthalten.
Olivenöl für den Hund
Eine Ölzugabe zum Futter ist besonders bei Hunden wichtig, die nicht mit Fertigfutter ernährt werden. Gerade wenn man selbst kocht oder den Hund mit rohem Fleisch und Gemüse ernährt, ist eine Fettzugabe wichtig. Das erhöht die Energiedichte des Futters und die Inhaltsstoffe des Olivenöls wirken sich positiv auf das Befinden und das Haarkleid des Tieres aus. So soll Öl aus Oliven sogar gegen Haarausfall beim Hund helfen. Olivenöl im Futter soll weiterhin hilfreich für den Kreislauf, den Verdauungstrakt, die Haut und den Knochenbau sein. Wie für den Menschen gilt auch für den Hund: Die Qualität des verwendeten Öls spielt eine wichtige Rolle.
Anbaugebiete von Olivenöl
Oliven werden in vielen Teilen der Welt angebaut. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen allerdings rund um das Mittelmeer, wo der Olivenbaum heimisch ist. Den größten Anteil an der Weltproduktion von Olivenöl hat Spanien. Weitere bedeutende Anbaugebiete liegen in Italien, Griechenland, Tunesien, Marokko, Syrien, der Türkei und Portugal. Allein in Spanien gibt es 23 anerkannte Anbauregionen für Oliven. Fast alle befinden sich im wichtigsten Anbaugebiet Andalusien. Von dort stammen 90% der jährlichen Erträge. In Italien hat der Anbau von Oliven eine lange Tradition. Inzwischen werden über 300 Olivensorten angebaut. Das Hauptanbaugebiet liegt dabei in Ligurien. Wichtige Sorten stammen allerdings auch aus Sizilien und der Toskana. Nicht alle Olivensorten werden zu Öl verarbeitet, einige sind reine Tafeloliven. Mehr als 50 Olivenölsorten gibt es in Griechenland. Dort liegen die wichtigsten Anbaugebiete auf den Inseln Kreta, Lesbos und Peloponnes. Nach Tunesien kam die Oliven zwischen 4000 und 1200 v. Chr. Allerdings unterscheiden sich die Anbaubedingungen sehr stark.
In Nordtunesien können auf einem Hektar bis zu 150 Bäume wachsen. In Südtunesien, in Wüstennähe, liegt die Anbaudichte nur noch bei 17 Bäumen pro Hektar. Auch wachsen dort nur kleine Oliven, die widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit sind. Nach archäologischen Funden gibt es Oliven bereits seit 6000 v. Chr. in der Türkei. Die Tradition der Olivenölproduktion reicht weit in die Antike zurück. Verwendet werden ungefähr 50 Sorten, Das hergestellte Öl wird größtenteils im Land selbst konsumiert. Für den Außenhandel hat Olivenöl nur eine geringe Bedeutung. In Portugal gibt es sieben Regionen, die als Anbaugebiete von der EU anerkannt sind. Verwendet wird hauptsächlich eine Sorte mit recht kleinen Oliven.
Olivenöl Test
Olivenöle werden regelmäßig getestet, unter anderem auch von der Stiftung Warentest. Dabei zeigt sich, dass nicht alle Öle so gut sind, wie sie der Auszeichnung nach scheinen. Einige Olivenöle entsprechen nicht der Qualitätsstufe mit der sie deklariert sind oder die Herkunft ist falsch angegeben. Bei anderen werden sowohl Weichmacher oder Mineralöle als auch Pflanzenschutzmittel nachgewiesen. Gutes Olivenöl zu finden ist also nicht so einfach und im Zweifelsfall sollte in aktuellen Tests nachgelesen werden. Leider bietet auch das keine abschließende Sicherheit. Wie bei vielen Produkten, bei denen Qualität eine Rolle spielt, wird mit Tricks und Fälschungen gearbeitet, um so viel Gewinn wie möglich zu erzielen. So wird versucht, die Ölausbeute mit zu hohen Temperaturen zu erhöhen, es werden minderwertige Oliven verwendet oder der Herstellungsprozess entspricht nicht den hohen Qualitätsrichtlinien. All das kann sich negativ auf die Inhaltsstoffe und den Geschmack auswirken.
Lagerung und Haltbarkeit von Olivenöl
Die Haltbarkeit der Öle hängt direkt von der richtigen Lagerung ab. Grundsätzlich wird Öl nicht schlecht im Sinne von gesundheitsschädlich, sondern allenfalls ranzig. Das bedeutet, dass aufgrund des hohen Fettanteils Bakterien und Schimmel nicht gut wachsen können. Aber die enthaltenen Fette zerfallen mit der Zeit in übelriechende Substanzen und damit wird das Öl ungenießbar. Bei aromatisiertem Olivenöl mit eingelegten Kräutern und Gewürzen ist es allerdings wichtig, dass das Öl die anderen Zutaten immer bedeckt, sonst könnten diese Schimmel ansetzen. Die beste Lagerung für Olivenöl ist dunkel und kühl, aber nicht zu kalt. Der Alterungsprozess wird zudem durch Sauerstoff oder UV-Strahlung gefördert. Deshalb sollte man das Öl in dunklen Flaschen und gut verschlossen lagern. Der beste Ort für die Lagerung von größeren Mengen Olivenöl ist ein Keller oder ein kühler Vorratsraum. Dort hält sich das Öl durchaus 18 Monate bis zu zwei Jahren. Wird das Öl hingegen warm gelagert, ist es nur wenige Wochen bis Monate haltbar. Bei zu kalter Lagerung entstehen weißliche Flocken und Trübungen des Öls, diese beeinträchtigen die Qualität jedoch nicht und verschwinden wieder, sobald das Öl sich wieder erwärmt.
Dosierung und Einnahme von Olivenöl
Da man Olivenöl in sehr vielen Bereichen anwenden kann, ist die Dosierung und Einnahme sehr unterschiedlich. Eine gesundheitsfördernde Wirkung für Magen und Darm, soll schon die Einnahme von einem Teelöffel pro Tag haben. Zusätzlich ist es sinnvoll das Öl beim normalen Kochen in der Küche zu nutzen. Öl aus Oliven kann so gut wie alle anderen Fette ersetzen. Die äußere Anwendung richtet sich nach den Angaben auf dem Pflegeprodukt und nach den jeweiligen Bedürfnissen. Olivenöl lässt sich so lange anwenden, wie es notwendig ist, die Gefahr der Überdosierung besteht nicht.
Wissenschaftliche Studien rund um Olivenöl
Mit Olivenöl haben sich wissenschaftliche Studien immer wieder befasst. Dabei dreht es sich zum einen um das Öl selbst, seine Qualität, Geschichte, Herkunft und die Inhaltsstoffe. Zum anderen sind die gesundheitlichen Auswirkungen von wissenschaftlichem Interesse. Die Forschung ist dabei noch nicht zu abschließenden Ergebnissen gekommen, weshalb zu erwarten ist, dass Olivenöl Grundlage von weiteren Untersuchungen sein wird. Was Studien zu Oliven und Olivenöl an sich betrifft, so wird damit nachgewiesen, dass unterschiedliche Sorten, unterschiedliche Anbaugebiete und der Erntezeitpunkt einen großen Anteil an der tatsächlichen Qualität des Olivenöls haben. Die gesundheitlich wirkungsvollen Bestandteile schwanken sehr stark und es gibt nicht die eine, wertvollste Olivensorte oder das eine wirkungsvollste Olivenöl.
Eine griechische Studie beschäftigte sich mit den Auswirkungen von gesunder Ernährung mit Olivenöl auf Krebs und die Krebsvorsorge. Die verwendeten Daten stammten aus unterschiedlichen Ländern und umfassten rund 50.000 Patienten mit verschiedenen Krebsarten. Untersucht wurde, ob die Einnahme von Öl aus Oliven sich auf die Tumore auswirkt. Tatsächlich konnte anscheinend nachgewiesen werden, dass sich mit einer gesunden Diät und der Verwendung von Olivenöl, anstatt anderer Fette, die Tumorbildung verringert und Neubildungen verhindert werden. Besonders untersucht wurde die Auswirkung von Olivenöl auf Brustkrebs. Dabei soll es nicht nur prophylaktisch wirken, sondern auch in der Behandlung selbst wirkungsvoll sein. Olivenöl soll sogar die Chemotherapie unterstützen können. Allerdings sind die Ergebnisse dieser Studien noch nicht abschließend untersucht.
Andere Studien beschäftigen sich mit den Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Dabei soll der vermehrte Verzehr von Olivenöl blutdruck- und cholesterinsenkend, herz- und gefäßschützend wirken. Ölsäuren sollen laut anderer Studien hilfreich für den Magen-Darm-Trakt sein. Die Produktion von zu viel Magensäure soll vermindert werden, ebenso die Bildung von Gallensteinen. Die Einnahme von Olivenöl pur soll sogar Magen- oder Darmgeschwüre verhindern können. Grundsätzlich weisen Studien nach, dass es nicht allein die Verwendung von Olivenöl ist, die zu einer verbesserten Gesundheit führt. Vielmehr spielt eine grundsätzlich gesunde Ernährung eine große Rolle.
Zu Olivenöl gibt es auch viele Gegenstudien. Dabei wird das Hauptaugenmerk meist auf die grundsätzliche Fettaufnahme gelegt. So ist anscheinend gesichert, dass zu viel Fett schädlich ist, auch wenn es lediglich von Olivenöl stammt. Bei ungesunder Ernährung, mit viel Fastfood, Süßigkeiten, zu viel Fleisch und wenig Obst und Gemüse, hilft auch die Verwendung von Olivenöl der Gesundheit nicht.
Worauf Sie beim Kauf von Olivenöl achten sollten
Wichtig sind die Angaben auf der Flasche und dem Etikett. Darauf müssen die Qualitätsstufe und das Herkunftsland verzeichnet sein. Ist ein bestimmtes Land angegeben, müssen alle Herstellungsprozesse und die Oliven selbst, aus eben diesem Land stammen. Ansonsten muss es getrennte Bezeichnungen für das Anbaugebiet und für die Herstellung geben. Besteht das Olivenöl aus einer Mischung verschiedener Olivensorten aus verschiedenen Anbaugebieten, so ist auch das auf dem Etikett ersichtlich. Die Bezeichnung lautet dann: "Mischung von Olivenölen aus der Europäischen Union (und/oder Drittländern)"
Der Preis sollte sich im angemessenen Rahmen bewegen, gutes Olivenöl lässt sich nicht zu billig produzieren. Das beste Qualitätsmerkmal für Olivenöl ist jedoch immer noch der Geschmack. Dieser sollte aromatisch, fruchtig und frisch sein. Ein leicht scharfes oder bitteres Aroma gehört ebenfalls zu einem guten Olivenöl dazu. Schmeckt es hingegen mehr oder weniger neutral, ist dies kein Zeichen guter Qualität. Manche Hersteller verkaufen ihre Öle mit Qualitätszertifikaten. Darin sind das Herstellungsverfahren, das Anbaugebiet, der Erntezeitpunkt und die chemischen Analysen des Olivenöls angegeben. Solche Öle findet man aber selten im Supermarkt.
Olivenöl Verkaufsformen
Bio Olivenöl
Oliven aus biologischem Anbau ergeben aufgrund ihres natürlichen Wachstums ein höherwertiges Öl als das von konventionell angebauten und chemisch behandelten Oliven. Künstlicher Dünger ist ebenso tabu wie die meisten Pestizide. Für Bio-Öle ist das Kaltpressverfahren verbindlich. Je nach Anbauverband können die Richtlinien noch weit strenger sein, als für das europäische Bio-Siegel. Das Herstellungsverfahren wird von der Ernte bis zum Abfüllen des fertigen Öls lückenlos überwacht. Allerdings kann auch aus biologisch angebauten Oliven minderwertiges Öl produziert werden, wenn nicht auf genügend Sorgfalt beim Verarbeitungsprozess Wert gelegt wird. Deshalb muss beim Kauf von Bio-Ölen genauso auf die Etikettierung oder Zertifizierung geachtet werden, wie bei konventionellen Ölen.
Olivenöl Intensivcreme
Diese Creme ist eine Wasse- in-Öl Verbindung. Die wertvollen Öle verbleiben somit länger auf der Haut und können intensiver ihre Wirkung entfalten. Die Creme ist außerdem mit Retinol und Vitamin E angereichert. Geeignet ist die Anwendung besonders bei trockener und sehr trockener Haut. Die Inhaltsstoffe unterstützen sie beim Erneuerungsprozess. Die Oliven für das enthaltene Öl stammen aus einem alten Anbaugebiet in der Toskana. Die Olivenbaumhaine, mit den teilweise uralten Bäumen, werden immer noch traditionell bewirtschaftet und liefern ein hochwertiges, kaltgepresstes Öl, reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Die Creme wird nach der Hautreinigung aufgetragen und ist besonders wirksam bei reiferer Haut.
Olivenölseife
Die Herstellung von Seife mit Olivenöl hat eine lange Tradition. Hergestellt wurde sie erstmals vermutlich im 7. Jahrhundert. Die Araber brachten das Wissen über dieses Naturprodukt nach Europa. Heute wird vor allem in Frankreich und Spanien Olivenölseife produziert. Mit wenigen Zutaten kann man diese Seife sogar selbst herstellen. Verwendet wird die Seife vor allem bei sehr trockener Haut, die mit ihr samtweich gepflegt und dabei gründlich gereinigt wird. Hochwertige und naturbelassene Seife enthält keine chemischen Verbindungen, künstliche Farb- oder Duftstoffe. Da sie ohne Kalium hergestellt wird und 100% biologisch abbaubar ist, ist sie außerdem sehr umweltfreundlich. Auch empfindliche Haut wird durch Olivenölseife nicht gereizt. Die Olivenölseife besitzt einen angenehmen Duft und eine frische grüne oder gelbliche Farbe.
Olivenöl Creme
Creme mit Olivenöl hilft besonders trockener und empfindlicher Haut. Diese wird reichhaltig mit Fett und Feuchtigkeit versorgt. Neben Olivenöl enthalten diese Cremes oft auch andere wertvolle natürliche Öle, zum Beispiel Mandel-, Weizenkeim- oder Avocadoöl. Die Haut wird vor dem Austrocknen geschützt und bei ihrer Regenerationsfähigkeit unterstützt. Nachdem die Creme eingezogen ist, fühlt sich die Haut zart und geschmeidig an. Die Creme kann sowohl auf Gesicht, Hals und Dekolleté angewendet werden als auch auf anderen Körperstellen. Olivenöl Creme eignet sich für die ganze Familie.
Olivenöl Shampoo
Dass Olivenöl auch gut für die Haare ist, ist im Mittelmeerraum schon seit Jahrhunderten bekannt. Die regenerativen Inhaltsstoffe schenken dem Haar neue Kraft und Frische. Verfeinert wird Olivenöl Shampoo oft mit Zitrone, was für einen belebenden, frischen Duft sorgt. Die Wirkstoffe des Öls pflegen sowohl das Haar als auch die Kopfhaut. Das Haar wird sanft gereinigt und repariert, die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgt. Dieses Shampoo eignet sich besonders für trockenes und strapaziertes Haar. Ergänzend zu Olivenöl Shampoos gibt es auch Haarkuren und Spülungen mit Öl aus Oliven.