Haselnussöl

Zuletzt aktualisiert: 31.12.22

Haselnussöl wird aus der Haselnuss mit dem botanischen Namen "Corylus avellana" gewonnen. Es handelt sich um ein fettes Pflanzenöl, das sowohl innerlich wie auch äußerlich verwendet werden kann. Der Geruch vom Haselnussöl ist angenehm nussig und die Farbe schwankt, je nach Art der Ölgewinnung, von einem gelblichen braun bis hellgelb oder klar. Haselnussöl

Die Farbunterschiede erklären sich, weil einige Ölmühlen die zerhackten Haselnüsse vor dem Pressen rösten (durch die Maillard-Reaktion wird das Öl dunkler), und andere Hersteller die gemahlenen Haselnusskerne ungeröstet pressen. Das Haselnussöl aus ungerösteten Kernen hat mehr Vitamine, weil die Pressung kalt und ohne die Zugabe von Hitze erfolgt, aber auch weniger Aroma. Das Öl duftet zwar ebenfalls nussig, aber nicht so intensiv wie ein Haselnussöl, bei dem die Nusskerne vor der Pressung geröstet wurden.

Zu Verwechslungen kann eine Namensgleichheit mit dem chilenischen Avellanaöl führen, das aus der Gevuina avellana (chilenischen Haselnuss) gepresst wird, aber von der Zusammensetzung nicht mit dem europäischen Haselnussöl verglichen werden kann. Haselnusssträucher gehören botanisch gesehen zu den Birkengewächsen. Die erste Ernte von Haselnüssen erfolgt ca. 4 Jahre nach der Pflanzung, den höchsten Ernteertrag bringen Haselnusssträucher mit einem Alter von 10 Jahren. Sie können bis zu 50 Jahre alt werden. Vor etwa 8000 Jahren bedeckten Haselnusssträucher fast die gesamte Fläche von Deutschland. Im Handel erworbene, geschlossene Flaschen mit Haselnussöl sind bis zu 2 Jahre haltbar. Nach dem Öffnen sollten sie kühl im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von maximal 3 Monaten verbraucht werden.

Gewinnung von Haselnussöl

Haselnüsse werden geerntet, wenn sie reif sind, danach getrocknet und geschält. Danach werden die Kerne zerrieben, damit die Oberfläche größer ist und die Pressung einfacher erfolgen kann.

Für die Verwendung in der Küche wird das Nussmehl von vielen Herstellern vor der Pressung geröstet, damit Geschmack und Farbe des Öls intensiviert werden. Haselnüsse haben einen Ölanteil, der zwischen 60 und 68 Prozent liegt.

Haselnussöl Inhaltsstoffe

Haselnussöl ist mit bis zu 78 Prozent reich an ungesättigten Fettsäuren, wodurch es für den menschlichen Organismus besonders wertvoll wird. Die Zusammensetzung und die Inhaltsstoffe von Haselnussöl sind wie folgt:

  • bis zu 78 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren (Ölsäure)
  • bis zu 17 Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren
  • bis zu 8 Prozent gesättigte Fettsäuren
  • bis zu 9 Prozent Linolsäure
  • Vitamin E (ca. 42 mg auf 100 ml)
  • Omega-6 und Omega-9-Fettsäuren
  • die Vitamine E, B und K
  • aktives α-Tocopherol
  • Kalzium, Schwefel, Kalium und Mangan
  • Phyosterine

Haselnussöl Kalorien und Nährwerttabelle

Haselnussöl
Haselnussöl
100 g Haselnussöl enthält durchschnittlich:
NährstoffMenge
Kalorien882 kcal (3.693 kJ)
Fettgehalt100 g
Gesättigte Fettsäuren8 g
Ungesättigte Fettsäuren92 g
Einfach ungesättigte Fettsäuren78 g
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren14 g
Cholesterin0 mg
Natrium0 mg
Kohlenhydrate0 g
Ballaststoff0 g
Zucker0 g
Protein0 g
Rauchpunktab 150 °C

Wirkung von Haselnussöl

Haselnussöl kann innerlich und äußerlich verwendet werden. Es ist für die Hautpflege und als Massageöl bestens geeignet. Zu den bekannten Wirkungen vom Haselnussöl gehören:

  • durchblutungsfördernd
  • gefäßverengend
  • straffend
  • gewebefestigend
  • stärkend
  • pflegend
  • schützend, für das Herz-Kreislauf-System (Arteriosklerose)
  • prophylaktisch vor Krebserkrankungen
  • unterstützt die Funktion von Nerven- und Gehirnzellen
  • entzündungshemmend
  • regenerierend
  • wundheilend
  • tonisierend
  • entgiftend
  • adstringierend (zusammenziehend)
  • unterstützt die Magen- / Darm- und Lebertätigkeit
  • normalisiert den Blutdruck
  • mindert bei Epilepsie die Anfallsaktivität
  • mindert die Bildung von Varikosis (Krampfadern)
  • schützt vor trockener Haut

Die Wirkung von Haselnussöl wird von den Menschen als sehr angenehm empfunden, da es in allen Bereichen das Wohlbefinden steigert. Es schmeckt angenehm nussig und ist daher in der Küche immer eine Bereicherung. Die hautpflegenden Eigenschaften steigern die körperliche Attraktivität und somit das persönliche Selbstbewusstsein. Der nussige Geruch wird als sehr angenehm empfunden und harmoniert auch gut mit zahlreichen ätherischen Ölen, wobei ein weiterer positiver Nebeneffekt erkennbar wird, weil das Haselnussöl gut in die Haut einzieht, wodurch trockene Hautbereiche besonders nachhaltig und intensiv gepflegt werden. Viele Verwender konnten eine aufbauende und festigende Wirkung bei der Hautpflege mit Haselnussöl feststellen, so dass nicht nur eine positive Wirkung bei Krampfadern und Cellulite erkennbar wurde, sondern auch bei reifer Haut und leichten Falten.

Haselnussöl, ein duftendes Massageöl mit hohem Ölsäuregehalt

Massagen lassen sich aufgrund des hohen Ölsäuregehalts mit Haselnussöl besonders gut durchführen, weil es sehr gut, aber langsam in die Haut einzieht. Es wärmt aufgrund der durchbutungsfördernden Wirkung, wobei es das Gewebe festigt, strafft, die Gefäße verengt und die Haut glättet. Die hautglättende Wirkung von Haselnussöl wird dem α-Tocopherol (aktiv) zugeschrieben, das ebenfalls im Öl enthalten ist und freie Radikale bindet. Der α-Tocopherol-Gehalt ist bei Haselnussölen höher, die nicht aus gerösteten Kernen gepresst wurde. Die kosmetische Wirkung ist daher bei einem Haselnussöl aus ungerösteter Pressung höher als bei den stark nussig duftenden Haselnussölen aus gerösteter Pressung. Auf einen angenehm nussigen Geruch müssen Sie dann nicht verzichten, er ist lediglich nicht ganz so intensiv wie bei den dunkleren Haselnussölen aus angerösteten Haselnusskernen.

Können auch Allergiker Haselnussöl verwenden?

Die meisten Allergiker, die unter einer Nussallergie leiden, können dennoch Haselnussöl ohne allergische Reaktionen verwenden. Da Sie sich aber nicht sicher sein können, ob es sich bei Ihnen genauso verhält, sollten Sie bei der ersten Verwendung von Haselnussöl sehr vorsichtig sein. Bedenken Sie auch, dass es von Hersteller zu Hersteller Unterschiede geben kann, daher sollten Sie als Allergiker bei jeder neuen Flasche Haselnussöl, die Sie öffnen, einen vorsichtigen Test durchführen.

Haselnussöl, Zellschutz und gesteigerte Regeneration

Durch die innere Verwendung von Haselnussöl wird der Organismus entgiftet und freie Radikale werden gebunden, daher wird nicht nur die Gefahr einer Krebserkrankung gemindert, sondern auch die Bildung von Falten. Hinzu kommt, dass Ihre Nägel und Haare schneller wachsen und Knochenbrüche besser heilen. Es lohnt sich auch, zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Regulierung des Cholesterinspiegels, den Salat öfter mit Haselnussöl zu genießen. Um möglichst wenig wertvolle Inhaltsstoffe zu zerstören, sollten Sie das Haselnussöl am besten nicht erhitzen.

Anwendungsgebiete von Haselnussöl

Haselnussöl, folgende Anwendungsgebiete sind bekannt:

  • Hautpflege, bei spröder und trockener Haut
  • Neurodermitis
  • faltige Haut
  • Krampfadern, Varikosis
  • Cellulite
  • Akne
  • zu hoher Cholesterinspiegel
  • schuppige, trockene Kopfhaut
  • trockene Haare
  • Sonnenschutz
  • Rosacea
  • Hautreinigung bei empfindlicher Haut

Haselnussöl, natürlicher Schutz vor UV-Strahlung

Die Angst vor übermäßiger UV-Strahlung ist groß, da sie Sonnenbrände, Falten und sogar Hautkrebs verursachen kann. Sie können sich durch die Verwendung von Haselnussöl ganz natürlich vor der gefährlichen Strahlung schützen, sie müssen nur regelmäßig die Hautbereiche mit dem schützenden Öl einölen, die der Sonne ausgesetzt werden. Haselnussöl überzeugt mit einem natürlichen Lichtschutzfaktor (SPF 15), der Ihnen erlaubt, 15 Mal länger in der Sonne bleiben zu können als ohne Schutz.

Haselnussöl schützt Sie aber nur vor Sonnenbrand (UVB-Strahlen), den zusätzlichen Schutz gegen Hautkrebs erhalten Sie, wenn Sie Ihrem Haselnussöl noch Zinkoxid zufügen, das Sie dann vor den gefährlichen UVA-Strahlen schützt. Trotz dieses natürlichen Schutzes sollten Sie sich nicht zu lange der Sonne aussetzen.

Die Anwendung als Massageöl

Wünschen Sie sich eine gesunde und gepflegte Haut ohne Entzündungen und Falten? Dann sollten Sie sich öfter mit Haselnussöl massieren lassen und zwar nicht nur dann, wenn Sie unter Schmerzen oder Verspannungen leiden. Durch regelmäßige Massagen mit Haselnussöl wird Ihre Haut elastischer und erscheint jünger, da das Öl zudem auch feuchtigkeitsspendend wirkt. Dehnungsstreifen werden gemindert, wenn diese regelmäßig mit Haselnussöl behandelt werden. Sollten Sie nicht immer ausreichend viel Zeit für eine Ölmassage haben, können Sie ein wenig Haselnussöl Ihrer gewohnten Pflegelotion zufügen, die Sie täglich verwenden. Nutzen Sie diesen Effekt auch für Anwendungen auf der Kopfhaut und im Haar, indem Sie entweder die Kopfhaut und die Haare vor dem Waschen der Haare einmassieren oder die Ölpflege über Nacht einwirken lassen. Sie bekommen dann wieder den gewünschten Glanz ins Haar.

Einige Hersteller nutzen Haselnussöl für die Herstellung von Kosmetika. Sie können aber auch selbst aktiv werden, wenn Sie Ihre eigenen Cremes, Lotionen und Pflege- / Massageöle mit Haselnussöl herstellen. Nutzen Sie das pure Haselnussöl zum abendlichen Abschminken, wenn Sie nicht nur Falten mindern sondern auch Hautunreinheiten oder Akne therapieren möchten. Durch die zusammenziehende Wirkung lässt sich sogar Rosacea lindern wie auch vorbeugen. Das Hautbild wird feiner, weil sich durch das Haselnussöl große Poren zusammenziehen. Selbst bei Abszessen oder Furunkeln wird die Wundheilung gefördert. Vermeiden Sie störende Narben, wenn Sie kleine Verletzungen haben. Haselnussöl besitzt keinerlei Nebenwirkungen, außer Sie reagieren allergisch auf das Öl.

Zur Behandlung von Akne Haselnussöl mit reinen ätherischen Ölen kombinieren

Bereiten Sie sich selber ein Wirköl mit Haselnussöl zu, dass Sie täglich nach der Gesichtsreinigung verwenden und Ihre Akne therapieren. Folgende Rezeptur wirkt pflegend und entzündungshemmend:

Für die Behandlung von Rosacea lässt sich die zusammenziehende Wirkung von Haselnussöl durch reine ätherische Öle unterstützen:

  • 15 ml Haselnussöl
  • 1 Tropfen Zitronenöl
  • 1 Tropfen Zypressenöl
  • 1 Tropfen Limettenöl

Bei Bedarf können Sie die Rezeptur noch an Ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen, indem Sie ein ätherisches Öl austauschen, das Sie nicht vertragen, oder die Dosierung gering erhöhen, wenn Sie Ihnen etwas zu schwach erscheint. Beobachten Sie sich selber ganz genau, wenn Sie selbst gemachte Kosmetik verwenden, dann werden Sie im Laufe der Zeit bemerken, welche Inhaltsstoffe bei Ihnen besonders gut wirken und welche Dosierung für Ihre Haut am geeignetsten ist, da jede Haut auf Haselnussöl in Kombination mit reinen ätherischen Ölen ein wenig anders reagiert.

Haselnussöl herstellen

Haselnussöl können Sie nur sehr schwer selbst herstellen, wenn Sie keine eigene Ölpresse besitzen. Falls Sie sehr viele Haselnusssträucher besitzen, finden sich sicherlich Möglichkeiten, dass Sie die anfallenden Haselnüsse bei einer Ölmühle professionell pressen lassen. Für die Verwendung in der Küche kursieren im Internet einige Rezepte für eine Mazeration von Haselnüssen, bei der Sie angeröstete Haselnüsse mit einem neutral schmeckenden Pflanzenöl übergießen, damit die Aromen der Haselnüsse über 4 Wochen hinweg in das Pflanzenöl über gehen. Tatsächlich schmeckt das geschmacksneutrale Pflanzenöl nach der Mazeration angenehm nussig. Sie können aber ein mazeriertes Haselnussöl von der Wirkung auf Haut und Körper keinesfalls mit einem kaltgepressten Haselnussöl vergleichen, da die typische Ölstruktur und die Inhaltsstoffe von einem echten Haselnussöl nicht auf das Öl übergehen, das Sie für die Mazeration nutzen.

Haselnussöl kaufen - Worauf sollte geachtet werden?

Haselnüsse werden weltweit angebaut, obwohl etwa 68 Prozent der gesamten Weltproduktion aus der Türkei stammen. Achten Sie beim Kauf von einem hochwertigen Haselnussöl darauf, dass diese aus biologischem Anbau kommt und daher in Bio-Qualität verkauft wird. Nur so können Sie sicher sein, dass sich in Ihrem Haselnussöl keine Pestizide befinden. Geruch und Geschmack vom Haselnussöl sollen nussig oder mild sein, keinesfalls ranzig, das Öl selber sollte durchsichtig und nicht trüb sein. Damit Sie wissen, wie lange Sie das Öl verwenden können, muss auf dem Etikett ein Produktions- oder Haltbarkeitsdatum vermerkt sein. Nach der Produktion kann ein Haselnussöl in der verschlossenen Flasche maximal 2 Jahre aufbewahrt werden. Auf dem Etikett sollte zudem eine genaue Angabe des Inhalts stehen, am besten mit dem botanischen Namen der Haselnüsse, die für die Herstellung verwendet wurden. Falls nicht vermerkt ist, ob die Haselnüsse vor dem Pressen geröstet wurden oder nicht, geben Farbe und Geruch vom Haselnussöl Aufschluss darüber. Achten Sie ebenfalls darauf, um welche Art der Pressung es sich handelt. Ein hochwertiges Haselnussöl sollte eine ausgewiesene Erstpressung sein, die mit dem Kaltpressverfahren hergestellt wurde.