Die Heilwirkungen des Mohnöls sind bereits seit der Jungsteinzeit bekannt. Gepresst wird das Öl aus den Samen des Blau-, Grau- und Weißmohns. Die Samen haben je nach Pflanzenart entsprechend unterschiedliche Farben und Größen. Je nach Schalenanteil im Öl bestimmt sich der Geschmack des nativen Öls. In Deutschland wird gern Öl vom Grau- oder Blaumohn gekauft. In Asien wird ein helles Mohnöl präferiert. Geschmacklich erinnert das Mohnöl sehr an Nüsse.
Gewinnung von Mohnöl
Weltweit gibt es ungefähr 120 verschiedene Arten von Mohnpflanzen. Das Mohnöl wird allerdings zumeist aus dem bekannten Schlafmohn gepresst. Hierzu werden die Samen der ausgereiften Pflanze entnommen und in einem aufwändigen Verfahren gepresst. Zuerst werden die Samen der Pflanzen gereinigt, dann gepresst und zum Schluss vor dem Abfüllen gefiltert. Dieses schonende Verfahren garantiert, dass alle wichtigen Inhaltsstoffe unbeschadet erhalten bleiben. Die Samen sind sehr empfindlich und müssen überaus schonend verarbeitet werden. Insbesondere Licht, Luft und Wärme können den Samen der Mohnpflanzen im Verarbeitungsgang schaden und einen Großteil der Inhaltsstoffe vernichten.
Nach der Kaltpressung der Samen erhält man ein rein pflanzliches Speiseöl, das native Mohnöl. Zur Lagerung des Mohnöls sollte ebenfalls keine Luft, kein Licht und keine Hitze an das Öl gelangen. Wird das Mohnöl kühl und dunkel aufbewahrt, dann hat es eine lange Haltbarkeit bis zu einem Jahr.
Mohnöl Inhaltsstoffe
Das Mohnöl ist sehr fettreich und sollte nicht zu sehr erhitzt werden, weil andernfalls die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls zerstört werden können. Auch der Geschmack des Öls verändert sich sofort, sobald das Öl stark erhitzt wird. Aus diesem Grund eignet sich das Mohnöl zumeist nicht zum Kochen, sondern vielmehr für die Zubereitung ausschließlich kalter Gerichte, wie beispielsweise Salate.
Die wesentlichen Inhaltsstoffe des Mohns sind Magnesium, Calcium, Kalium, Linolsäure und B-Vitamine. Den höchsten Anteil dieser Inhaltsstoffe hat das Calcium im Mohn. Calcium kommt im menschlichen Körper vor allem in den Knochen und in den Zähnen vor und ist für die Stabilität verantwortlich. Linolsäure besitzt der menschliche Körper nicht. Sie reguliert allerdings den menschlichen Wasserhaushalt und kann äußerlich angewendet Hautirritationen mindern. Die Linolsäure muss dem menschlichen Körper immer zugeführt werden. Ein vollkommen naturreines Mohnöl ist auch als solches auf dem Etikett der Ölflasche gekennzeichnet. Es ist teuer, weil es mit einem sehr großen Aufwand hergestellt wird. Produkte, die mit weiteren Bestandteilen versetzt und verdünnt sind, werden günstiger angeboten und können die Wirkungsweise des echten Mohnöls nicht ersetzen.
Mohnöl Kalorien und Nährwerttabelle
Mohnöl | |
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100 g Mohnöl enthält durchschnittlich: | |
Nährstoff | Menge |
Kalorien | 900 kcal (3.700 kJ) |
Fettgehalt | 100 g |
Gesättigte Fettsäuren | 10 g |
Ungesättigte Fettsäuren | 90 g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 28 g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 62 g |
Cholesterin | 0 mg |
Natrium | 0 mg |
Kohlenhydrate | 0 g |
Ballaststoff | 0 g |
Zucker | 0 g |
Protein | 0 g |
Wirkung von Mohnöl
Mohnöl sollte immer zeitnah verbraucht werden. Das sehr fettreiche Öl wird überaus schnell ranzig und hat damit nur eine begrenzte Haltbarkeit. Sinnvoll ist es daher, beim Kauf auf kleine Abfülleinheiten zurückzugreifen. Beim Kauf von Samen sollten auch Besonderheiten beachtet werden. Die Samen müssen in einem verschlossenen Behältnis kühl aufbewahrt werden. Bei Fertigprodukten, wie einem bereits hergestellten Mohnöl, ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum angegeben. Eine geöffnete Ölflasche sollte immer schnell wieder verschlossen werden und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Anwendungsgebiete von Mohnöl
Bereits in der Antike was die heilende Wirkung des Mohnöls sehr bekannt. Das Mohnöl wird in vielen verschiedenen Bereichen angewendet. Der häufigste Anwendungsbereich liegt hierbei in der Pflege der Haut oder der Haare und in der Speisenzubereitung.
Mohnöl für die Haut
Beispielsweise wird Mohnöl für die Hautpflege eingesetzt. Die im Öl enthaltenen Fettsäuren haben eine überaus positive Wirkung auf die Haut des Menschen. Die im Mohnöl enthaltene Linolsäure hat eine hohe regenerative Wirkung auf die menschliche Haut. Sie kann Rötungen und Irritationen sehr mildern und je nach Einzelfall auch komplett beseitigen. Auch zur kosmetischen Reinigung oder Pflege kann das Mohnöl in Verbindung mit weiteren Ölen, wie beispielsweise Jojobaöl, verwendet werden. Insbesondere trockene und spröde Haut lässt sich mit dem Mohnöl sehr gut pflegen. Die im Mohnöl enthaltene Linolsäure liegt nur leicht auf der Haut auf und zieht nach dem Auftragen dann sofort komplett in die Haut ein. Ein Glanzeffekt tritt bei der Verwendung von Mohnöl nicht auf, weil das Öl in die Haut einzieht.
Damit eignet sich das Mohnöl für alle Hauttypen und kann auch durchaus bei fettiger Haut verwendet werden. Ein weiterer Fettfilm ist auf der Haut bei der Verwendung von Mohnöl nicht zu sehen. Zusätzlich stärkt das Mohnöl die Funktion der Haut und macht sie darüber hinaus sehr geschmeidig. Mit Mohnöl können auch grobe Verhornungen sehr leicht erweicht werden, sodass sich diese Verhornungen lösen und verschwinden.
Mohnöl für die Haare
Was für die trockene Haut gilt, das gilt auch prinzipiell für sehr trockene und spröde Haarstrukturen. Die Linolsäure des Mohnöls macht das trockene Haar wieder geschmeidig. Gerade splissanfälliges Haar kann mit dem Mohnöl sehr gut und vor allem auch nachhaltig gepflegt werden. Das Mohnöl legt sich wie ein Schutzfilm um das einzelne Haar und macht es gegen Haarspliss stark. Einzelne kleinste Bruchstellen im Haar werden vom Mohnöl geglättet, sodass das Haar nicht mehr sehr splissanfällig ist. Im Vergleich zu einer Anwendung mit Mohnöl lassen sich sehr deutliche Verbesserungen der Haarstruktur feststellen. Darüber hinaus verleiht das Mohnöl dem Haar einen seidigen Glanz, sodass das die Haare sehr gesund und gepflegt aussehen. Einen Fettfilm hinterlässt das Mohnöl dabei nicht auf den Haaren. Auch auf der Kopfhaut kann das Mohnöl verwendet werden. Bei einer sehr trockenen und gereizten oder geröteten Kopfhaut wirkt die Linolsäure des Mohnöls sehr lindernd und kann Beschwerden komplett beseitigen.
Mohnöl in der Küche
Beim Erhitzen des Mohnöls gehen nicht nur die wichtigen Inhaltsstoffe des Öls verloren. Auch der typische Nussgeschmack des Mohnöls geht beim Erhitzungsvorgang komplett verloren und wandelt sich eher in einen undefinierbaren Nebengeschmack. Aus diesem Grund eignet sich das Mohnöl eher ausschließlich für die Zubereitung kalter Speisen, wie Salate, Süßspeisen oder Saucen. Zu vielen Gemüsesorten passt das Mohnöl geschmacklich hervorragend und kann als Verfeinerung dienen. Darüber hinaus passt das Mohnöl geschmacklich immer zu Nudeln. Auch spezielle Reisgerichte können mit dem Mohnöl zubereitet werden, das dem Reis eine besondere Geschmacksnote verleiht. Angeboten wird das Mohnöl in verschiedenen Geschmacksvarianten. Je nachdem, aus welcher Mohnsorte das Öl gepresst worden ist, werden milde, nussige und kräftige Geschmacksnoten unterschieden. Hinsichtlich der Wahl des Mohnöls ergeben sich damit noch weitere Möglichkeiten, Gerichte mit diesem Öl zuzubereiten.
Dosierung und Einnahme von Mohnöl
Für die Dosierung des Mohnöls sollten in erster Linie immer die individuellen Pflegeanforderungen berücksichtigt werden. Die mildernden und heilenden Eigenschaften des Mohnöls sind hinreichend bekannt. Sobald beispielsweise eine juckreizstillende Wirkung nach dem Auftragen des Mohnöls auf die Haut erreicht ist, ist eine weitere Anwendung nicht erforderlich. Auch Rötungen der Haut, die sich nach dem Auftragen des Mohnöls zurückgebildet haben, müssen dann nicht weiter mit Mohnöl benetzt werden. Dabei kann das Mohnöl immer direkt auf die betroffenen Stellen gegeben werden. Auch ein Benetzen einer Auflage, die auf die Wunde gelegt wird, ist möglich. Zu Beginn kann das Mohnöl ein- bis mehrfach täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Hierbei kommt ein Einreiben, Aufsprühen oder Träufeln in Betracht. Je nach Beschwerden können diese bereits nach einer sehr kurzen Zeitdauer nachlassen oder verschwunden sein.
Mohnöl kaufen - Worauf sollte geachtet werden?
Beim Kauf von Mohnöl sollten aufgrund der geringen Haltbarkeit kleinere Einheiten erworben werden. Hinsichtlich des ausgewählten Produkts sollte auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Insbesondere sollte das Mohnöl rein sein und nicht mit weiteren Ölprodukten angereichert sein. Wichtig sind hierbei die Angaben, die auf der Flasche gegeben werden. Hier können dezidierte Rückschlüsse auf die Herkunft des Mohnöls gezogen werden.
Mohnöl Verkaufsformen
Das Mohnöl wird in verschiedenen Flaschengrößen angeboten. Ab einer Verpackungseinheit von 50 ml sind die Mohnöle verfügbar. Klassische Mohnölsorten zum Kochen werden auch in 500 ml Einheiten angeboten. Aber auch Zwischengrößen mit einer Verpackungseinheit von 100 ml und 200 ml sind erhältlich.
Bio Mohnöl
Spezielles Bio Mohnöl wird aus den Samen von sehr streng kontrollierten Anbaugebieten gewonnen. Die Aufzucht der Pflanzen erfolgt nach besonderen Vorschriften, die den Einsatz von Pestiziden und weiteren Methoden vollkommen untersagt. Diese kontrollierte Aufzucht und Kontrolle der Pflanzen garantiert eine schadstofffreie und unbelastete Qualität. Auch wird bei Bio Mohnöl Produkten zumeist eine Garantie für eine unbelastete Weiterverarbeitung der Samen gegeben, sodass sich der Käufer der Reinheit des Produkts gewiss sein kann. Das Mohnöl wird in verschiedenen Flaschengrößen angeboten. Ab einer Verpackungseinheit von 50 ml sind die Mohnöle verfügbar. Klassische Mohnölsorten zum Kochen werden auch in 500 ml Einheiten angeboten. Aber auch Zwischengrößen mit einer Verpackungseinheit von 100 ml und 200 ml sind erhältlich.