Weltweit gehört Maiskeimöl (auch als Maisöl bezeichnet) mittlerweile zu den beliebtesten Speiseölen. Es verfügt über einen sehr hohen Anteil an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und eignet sich zum Braten und Frittieren von Gemüse, Kartoffeln, Pommes und Fleisch, auch wenn es aufgrund seiner Vielzahl an Nährstoffen dafür eigentlich zu schade ist. Beim Braten und auch Frittieren gehen die wertvollen Inhaltsstoffe verloren.
In Studien wurde bereits bestätigt, dass Maiskeimöl durchaus auch eine gesundheitsfördernde Wirkung haben kann. Geeignet ist es aufgrund seines milden Geschmacks vor allem für die kalte Küche. Auch in Kosmetikprodukten kommt Maiskeimöl zur Anwendung.
Herkunft und Verbreitung von Mais
Mais (zea mays) gehört zur Familie der Süßgräser und stammt ursprünglich aus den Tropen Mittelamerikas. In Mexiko liegt das Zentrum der ersten Kultivierung von Mais. Mais gilt als so genannte C4-Pflanze, sie bindet CO2 also besser als andere Pflanzen und kommt somit auch in Umgebungen mit hohen Temperaturen ohne viel Wasser zurecht.
Aus wirtschaftlicher Sicht handelt es sich bei Mais um eine der wichtigsten Nutzpflanzen weltweit. Jedes Jahr werden über 850 Millionen Tonnen Mais geerntet. Neben der Verwendung als Lebensmittel und Futtermittel für Tiere sowie Biotreibstoff werden auch Produkte wie Maisstärke, Maismehl und eben auch Maiskeimöl hergestellt.
Christoph Kolumbus brachte den Mais 1525 nach Europa. Bereits im Jahr 1543 waren erste Abbildungen der Pflanze in Kräuterbüchern zu finden. Ab etwa dem 16. Jahrhundert wurde Mais in Deutschland zunächst nur als Gartenpflanze genutzt. Einen enormen Anstieg erfuhr der Maisanbau jedoch erst zu Beginn der 1970er Jahre, als es gelang, Maissorten zu züchten, welche auch im deutschen Klima gut gedeihen konnten. Mittlerweile liegt die Größe der Maisflächen in Deutschland bei über 2,5 Millionen Hektar, in einigen Bundesländern besteht die Hälfte der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus Maisfeldern. Die weltweit größten Maisproduzenten sind jedoch die USA, Brasilien, China und Argentinien.
Gewinnung von Maiskeimöl
Um einen Liter Maiskeimöl herzustellen, werden bis zu 100 Kilogramm Mais benötigt. Gewonnen wird das Öl – wie es der Name schon sagt – aus den Keimen des Maiskorns, welche während der Produktion von der Maisstärke getrennt werden. Grundsätzlich handelt es sich bei Maiskeimöl um ein Nebenprodukt aus der Stärkeproduktion. In einer Pressmaschine werden die Keimlinge dann entweder kalt oder auch heiß gepresst. Um den Restölgehalt aus den Keimlingen zu lösen, wird den daraus entstehenden Presskuchen das chemische Lösungsmittel Hexan zugeführt.
Das Pressöl wird im Anschluss von Wachsen und Schleimstoffen befreit und nach dem Säuberungsprozess getrocknet, gebleicht, gekühlt und dann einem letzten Filterungsprozess unterzogen. So wird es für die Aufbewahrung im Kühlschrank vorbereitet.
Maiskeimöl ist geruchs-, farb- und geschmacksneutral, weshalb ihm Beta-Carotin beigemischt wird. So wird die goldene Farbe erzielt.
Inhaltsstoffe von Maiskeimöl
Zu mehr als 72 Prozent besteht Mais aus Wasser, enthält allerdings auch viele weitere hochwertige und auch gesunde Inhaltsstoffe. Dazu gehören neben Eiweißen, Kohlenhydraten, Fructose, Glukose und Saccharose auch
- die Vitamine A, B, C und E
- die Mineralstoffe und Spurenelemente Eisen, Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor und Zink
- die essenziellen Fettsäuren Isoleucin, Leucin, Phneylalanin, Threonin und Valin (Aminosäuren)
- sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Lutein, Zeaxanthin)
Vor allem die Aminosäuren sind von Bedeutung, denn der menschliche Organismus kann diese nicht selbst herstellen.
Zudem enthält es einen hohen Anteil an Omega-6-Fettsäuren, eine große Menge an Vitamin E sowie Vitamin A und Vitamin K.
Der Säuregehalt des Öls ist niedrig, die Fettsäuren tragen nachweislich dazu bei, dass der Cholesterinspiegel im Körper stabil bleibt.
Maiskeimöl Kalorien und Nährwerttabelle
Maiskeimöl | |
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100 g Maiskeimöl enthält durchschnittlich: | |
Nährstoff | Menge |
Kalorien | 879 kcal (3.680 kJ) |
Fettgehalt | 100 g |
Gesättigte Fettsäuren | 13 g |
Ungesättigte Fettsäuren | 87 g |
Einfach ungesättigte Fettsäuren | 24 g |
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren | 59 g |
Cholesterin | 0 mg |
Natrium | 0 mg |
Kohlenhydrate | 0 g |
Ballaststoff | 0 g |
Zucker | 0 g |
Protein | 0 g |
Rauchpunkt | 232 °C |
Wirkung von Maiskeimöl
Die Wirkung von Maisöl bezieht sich vor allem auf die Pflege der Haut. Zwar enthält das Öl nur wenige Vitamine, der Anteil an Vitamin E ist jedoch sehr hoch. Vitamin E eignet sich nachweislich sehr gut für die Hautpflege, denn es gilt als Antioxidans und somit als Fänger freier Radikale. Auch die enthaltenen ungesättigten Fettsäuren tragen zum Schutz der Haut bei. So wird dem Öl eine entzündungshemmende, reizlindernde und beruhigende Wirkung nachgesagt. Da es zudem auch Kalzium enthält, können auch Knochen, Zähne und Muskeln von der Anwendung des Öls profitieren.
Anwendungsgebiete von Maiskeimöl
Maiskeimöl können Sie sehr vielseitig anwenden. Zum Einsatz kommt es nicht nur in der Küche, sondern auch in der Haut- und Körperpflege sowie bei Tieren.
Maiskeimöl in der Küche
Sowohl raffiniertes als auch kaltgepresstes Maisöl gelten als diätische Produkte und eignen sich somit für Menschen, die unter Übergewicht und Bluthochdruck leiden oder älter sind.
Raffiniertes Öl entfaltet beim Kochen und Braten keinerlei giftige Stoffe und kann somit problemlos in der Küche verwendet werden.
Wesentlich geschmackvoller und auch intensiver ist jedoch kaltgepresstes Maiskeimöl. In ihm sind auch noch alle hochwertigen Inhaltsstoffe erhalten. Wird es erhitzt, gehen diese jedoch verloren, da der Rauchpunkt bei kaltgepressten Ölen zu niedrig ist. Deshalb sollten Sie kaltgepresstes Maiskeimöl nur zur Verfeinerung von kalten Speisen verwenden.
Haut- und Körperpflege mit Maiskeimöl
Maiskeimöl kommt oft in Pflegeprodukten gegen fettige Gesichtshaut zum Einsatz. Die Haut wird dadurch glatt, klar und geschmeidig. Pflegeprodukte mit Maiskeimöl tragen dazu bei, dass überschüssiges Fett und Schmutz absorbiert werden. In Kombination mit anderen Ölen ist es auch ein guter Feuchtigkeitsspender für trockene Haut. Maiskeimöl und Pflegeprodukte mit dem Öl können dazu beitragen, die Haut vor äußerlichen Umwelteinflüssen zu schützen.
Bereits in der Antike wurde das Öl aus Maiskeimen von Frauen zur Haar- und Gesichtspflege verwendet. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind den Fetten der Haut ähnlich und wirkten am besten, wenn das Öl auf die feuchte Haut aufgetragen wird. Das Öl verbindet sich dabei mit dem Wasser zu einer Emulsion und kann so wesentlich leichter in die Haut eindringen und dort Fältchen auffüllen und für ein glattes Hautbild sorgen.
Die Anwendung von Maiskeimöl zur Haut- und Körperpflege sollte zweimal am Tag erfolgen. Bei kaltem Wetter können ein paar Tropfen Maiskeimöl bereits helfen, die Gesichtshaut vor Kälte zu schützen. Eine weitere Möglichkeit ist die Anwendung als Peeling, indem das Öl mit Meersalz oder braunem Zucker vermischt und dann nach dem Duschen in die Haut eingerieben wird. Nach einer kurzen Einwirkzeit wird das Peeling wieder ausgespült. Zudem eignet sich Maiskeimöl auch für Ölbäder. Auch gegen brüchige Fingernägel und rissige Fingerspitzen kann Maisöl helfen, ebenso gegen Schuppen.
Maiskeimöl für Tiere
Maiskeimöl eignet sich für alle Säugetiere, welche auf die Zufuhr von essenziellen Fettsäuren angewiesen sind. Neben dem Menschen sind auch Tiere darauf angewiesen, essenzielle Fettsäuren über die Nahrung zur Verfügung gestellt zu bekommen. Wichtig sind für Tiere vor allem Linol- und Alpha-Linolsäure. In Maiskeimöl ist ein hoher Anteil an Linolsäure enthalten, weshalb das Öl für Haustiere als wichtiger Nährstofflieferant gilt.
Maiskeimöl kann mit einer Menge von einem Esslöffel täglich unter das Futter gemischt werden. Von Bedeutung ist jedoch, dass hierfür kaltgepresstes Maiskeimöl verwendet wird und dieses nicht erhitzt wird, da nur so die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Das Öl kann den Muskelaufbau der Tiere fördern und trägt zudem zur Haut- und Fellpflege bei. Auf Haut und Fell massiert kann Maiskeimöl auch Flöhe abwehren. Die kleinen Schädlinge ersticken an dem Öl und fallen dann aus einfach vom Tier ab. Unterstützend kann das Fell natürlich mit einem speziellen Flohkamm gekämmt werden, um auch alle kleinen Plagegeister zu entfernen.
Ist Maiskeimöl gesund?
Maiskeimöl hat einen sehr hohen Anteil von Omega-6-Fettsäuren, eine unausgewogene Ernährung, geprägt von einem Übermaß an Omega-6-Fettsäuren und einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren, kann Entzündungsprobleme verursachen. [1] Ein übermäßiger Verzehr wurde im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für das metabolische Syndrom, Fettleibigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kognitive Störungen und sogar bestimmten Krebsarten in Verbindung gebracht. [2]
Zum Braten eignen sich Öle wie Kokosöl oder Rapsöl besser. Bei Kaltspeisen gibt es eine reihe von Speiseölen, die eine bessere Alternative bieten, z. b. Leinöl oder Hanföl.
Maiskeimöl kaufen – Worauf sollte geachtet werden?
Von Natur aus ist der Gehalt an Vitamin E in Maiskeimöl sehr hoch, wodurch das Öl auch deutlich haltbarer ist. Dennoch sollte das Öl kühl und dunkel gelagert werden, wodurch es einige Monate haltbar ist.
Beim Kauf sollte nach Möglichkeit auf Maiskeimöl in Bio-Qualität geachtet werden. Dieses wird schonend kaltgepresst und enthalt dadurch noch alle hochwertigen Inhaltsstoffe. Zudem kann bei einem Bio Maiskeimöl davon ausgegangen werden, dass sie aus kontrolliert biologischem Anbau stammen und frei von Schädlingsbekämpfungsmitteln und Dünger sind. Zudem ist kaltgepresstes Öl frei von Konservierungs- und anderen Zusatzstoffen.