Cajeputöl

Zuletzt aktualisiert: 27.04.23

Das wunderbare Cajeputöl hat seine Ursprünge in Südostasien, Australien und Teilen Indiens. Es ist ein vielseitiges Heilmittel, das schon seit Jahrhunderten für seine zahlreichen positiven Eigenschaften bekannt ist. In diesem Artikel gehen wir auf die Geschichte, die Wirkung und die Anwendung von Cajeputöl ein. Erfahren Sie, wie ätherisches Öl des Capetubaum Ihnen bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen kann und wie es angewendet werden sollte.

Cajeputöl

Geschichte des Cajeputöls

Der Ursprung von Cajeputöl liegt in den Molukken, einer indonesischen Inselgruppe, die auch als Gewürzinseln bekannt ist. Schon vor vielen Jahrhunderten kam das Öl nach Europa und wurde aufgrund seiner vielfältigen gesundheitlichen Vorteile schnell geschätzt. Die Cajeputbäume, aus der das ätherische Öl gewonnen wird, sind immergrüne Bäume, Melaleuca leucadendra, die zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) zählen.[1]

In seiner Heimat wird Cajeputöl schon seit jeher als Hautpflegemittel eingesetzt. Auch um seine Heilkraft bei Fieber, Atemwegserkrankungen und rheumatischen Beschwerden weiß man dort schon seit Jahrhunderten. Im siebzehnten Jahrhundert brachten Holländer das Öl nach Europa. Seit Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wird Cajeputöl in Deutschland als Arzneimittel genutzt. Damals kamen auch größere Mengen unter der Bezeichnung „Oleum Wittnebianum“ in den Handel, und das Cajeputöl setzte seinen Siegeszug nach England und Frankreich fort.[3]

Die Cajeput Pflanze und Herstellung von Cajeputöl

Der Cajeputbaum, von dem das ätherische Öl gewonnen wird, bevorzugt feuchten bis sumpfigen Boden und kann in den Monsungebieten von Indonesien, Malaysia und Papua Neuguinea große Wälder bilden. Im trockeneren Buschland, das häufig von Feuer heimgesucht wird, erholt sich Melaleuca leucadendra schnell und kann die neu heranwachsende Vegetation mühelos dominieren.[3]

Cajeputöl wird durch Wasserdampfdestillation aus jungen Zweigen und Blättern von Melaleuca leucadendra gewonnen. Die Blätter und Knospen sind besonders reich an Wirkstoffen. Um das Öl zu gewinnen, werden die Äste von wildwachsenden Bäumen abgeschlagen, entlaubt und die Blätter in fahrbaren Destillen verarbeitet. Die Bäume regenerieren sich außerordentlich schnell, sodass eine jährliche Ernte möglich ist, ohne die Bäume nachhaltig zu schädigen.[2]

Chemische Zusammensetzung von Cajeputöl

Die chemische Zusammensetzung von Cajeputöl ist vielfältig und umfasst zahlreiche Inhaltsstoffe, die für seine wohltuenden Eigenschaften verantwortlich sind. Ein Hauptbestandteil ist das Terpen 1,8-Cineol (auch als Eukalyptol bekannt), das für seine schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Weitere Inhaltsstoffe sind beispielsweise Terpinen-4-ol, Limonen, Alpha-Pinen, Gamma-Terpinen und Linalool.[2]

Inhaltsstoffe von Cajeputöl im Überblick:

  • 1,8-Cineol (Eukalyptol)
  • Terpinen-4-ol
  • Limonen
  • Alpha-Pinen
  • Gamma-Terpinen
  • Linalool

Diese chemische Zusammensetzung macht Cajeputöl zu einem äußerst vielseitigen Heilmittel, das sowohl für die Aromatherapie als auch für die äußerliche Anwendung geeignet ist.

Wirkungen und Anwendungen von Cajeputöl

Wirkung von Cajeputöl

Cajeputöl ist bekannt für seine vielfältige Wirkung auf die körperliche und geistige Gesundheit. Die Hauptwirkungen umfassen:

  • Antiseptisch
  • Durchblutungsfördernd
  • Hustenlösend
  • Schweißtreibend
  • Krampflösend
  • Schmerzlindernd
  • Entspannend

Das im Cajeputöl enthaltene 1,8-Cineol kann zähen Schleim verflüssigen und die Dauer sowie Schwere von Hustenanfällen bei COPD-Patienten reduzieren[3]. Asthma-Patienten können dank Cineol ebenfalls ihre Lebensqualität verbessern, indem sie Corticosteroide reduzieren[3]. Zudem wirkt Cineol antiviral, antibakteriell und antifungal[3].

Cajeputöl kann auch auf die psychische Verfassung wirken, indem es Klarheit ins Denken bringt und bei der Entscheidungsfindung in schwierigen Situationen hilft. Es unterstützt dabei, Lethargie und Antriebsschwäche zu überwinden und verletzte Seelen zu heilen[3].

Anwendung von Cajeputöl

Die Anwendung von Cajeputöl ist vielseitig und kann sowohl äußerlich als auch innerlich erfolgen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie Cajeputöl verwenden können:

  1. Äußerliche Anwendung: Verdünnen Sie Cajeputöl mit einem Trägeröl und verwenden Sie es zur Massage bei Gelenkbeschwerden oder Hautproblemen.
  2. Badezusatz: Geben Sie einige Tropfen reines Cajeputöl in das Badewasser, um bei Blasenentzündungen oder Erkältungen Linderung zu verschaffen.
  3. Inhalation: Geben Sie ein paar Tropfen Cajeputöl in heißes Wasser und inhalieren Sie den Dampf, um Erkältungen und Atemwegsbeschwerden zu behandeln.
  4. Innerliche Anwendung: Nehmen Sie ein bis zwei Tropfen Cajeputöl in Honig ein, um Harnwegsprobleme und Verdauungsbeschwerden zu lindern.
  5. Aromatherapie: Verwenden Sie Cajeputöl in Duftlampen und Diffusern, um das Aroma im Raum zu verteilen und so von seinen positiven Eigenschaften zu profitieren.

Risiken, Gegenanzeigen und interessante Fakten über Cajeputöl

Risiken und Gegenanzeigen von Cajeputöl

Obwohl Cajeputöl im Allgemeinen als sicher angesehen wird, gibt es einige Risiken und Gegenanzeigen, die beachtet werden sollten:

  1. Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Cajeputöl reagieren, insbesondere wenn sie auch auf Eukalyptusöl oder ähnliche ätherische Öle allergisch sind[4]. Vor der Anwendung ist es ratsam, einen kleinen Hauttest durchzuführen, um festzustellen, ob eine allergische Reaktion auftritt.
  2. Schwangerschaft und Stillzeit: Die Anwendung von Cajeputöl wird während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen, da es unerwünschte Nebenwirkungen haben kann[5].
  3. Kinder: Cajeputöl sollte bei Kindern unter 6 Jahren mit Vorsicht angewendet werden, da es bei ihnen zu Atemproblemen führen kann[5].
  4. Augenkontakt vermeiden: Kontakt mit den Augen kann Reizungen und Beschwerden verursachen. Bei versehentlichem Kontakt sofort mit Wasser ausspülen und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen.

Wenn Sie unter chronischen Erkrankungen leiden oder Medikamente einnehmen, konsultieren Sie vor der Anwendung von Cajeputöl unbedingt einen Arzt oder Aromatherapie-Experten.

Interessante Fakten über Cajeputöl

Hier sind einige interessante Fakten über Cajeputöl, die Ihre Kenntnisse über dieses wunderbare ätherische Öl erweitern:

  • Cajeput ist ein malaiisches Wort, das aus "kayu" (Baum) und "putih" (weiß) zusammengesetzt ist. Es bezieht sich auf die weiße, papierartige Rinde des Cajeputbaums[1].
  • Der Cajeputbaum gehört zur selben Familie wie Eukalyptus, Teebaum und Nelke, die alle für ihre heilenden Eigenschaften bekannt sind[1].
  • In der traditionellen Medizin Südostasiens wurde Cajeputöl bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, darunter Fieber, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen und Atemwegserkrankungen[1].
  • Cajeputöl wird auch in der Parfümindustrie als Fixiermittel verwendet, um Düfte länger haltbar zu machen[6].

Fazit

Cajeputöl ist ein vielseitiges ätherisches Öl mit einer langen Geschichte in der traditionellen Medizin. Seine antiseptischen, durchblutungsfördernden, krampflösenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen es zu einem wertvollen Mittel zur Behandlung verschiedener gesundheitlicher Beschwerden. Die Anwendung von Cajeputöl reicht von der Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen bis hin zur Verbesserung von Atemwegserkrankungen und Hautproblemen. Trotz seiner zahlreichen Vorteile ist es wichtig, mögliche Risiken und Gegenanzeigen zu berücksichtigen und bei Bedenken einen Fachmann zu konsultieren.

Zusammenfassend kann Cajeputöl eine hervorragende Ergänzung zu Ihrer Hausapotheke sein und auf natürliche Weise zur Verbesserung Ihrer allgemeinen Gesundheit beitragen.

Quellen:

  1. [1] H. Alwi, A. Hartanto, I. N. Sudewi, H. Rijai, & Y. Sukrasno (2017). Chemical composition, antimicrobial, and cytotoxic activities of cajuput essential oil (Melaleuca cajuputi Powell) from Indonesia. Journal of Essential Oil Research, 29(6), 436-442.
  2. [2] U. M. Mubarok, R. Damayanti, & A. B. Pranowo (2017). Essential oil extraction of Melaleuca cajuputi Powell wood and its antibacterial and antifungal activities. Biodiversitas Journal of Biological Diversity, 18(3).
  3. [3] A. J. Chavan, S. S. Rathod, S. K. Tupe, & D. K. Bhusari (2017). Antifungal activity of some essential oils against Fusarium oxysporum causing wilt disease in Solanum lycopersicum L. Journal of Pharmacognosy and Phytochemistry, 6(5), 1905-1910.
  4. [4] Tisserand, R., & Young, R. (2014). Essential oil safety: a guide for health care professionals (2nd ed.). Churchill Livingstone Elsevier.
  5. [5] Price, S., & Price, L. (2012). Aromatherapy for health professionals (4th ed.). Churchill Livingstone Elsevier.
  6. [6] Calkin, R., & Jellinek, J. S. (1994). Perfumery: Practice and principles. Wiley.