Teebaumöl gegen Hautpilz

Zuletzt aktualisiert: 19.05.23

Teebaumöl ist in der Welt der alternativen Medizin als starkes antimykotisches Mittel bekannt. Seine Verwendung zur Behandlung von Hautpilz geht auf jahrhundertealte Traditionen zurück. Dieser Artikel befasst sich ausführlich mit dem Thema und beleuchtet die wissenschaftliche Fundierung hinter den Behauptungen über die Wirksamkeit von Teebaumöl gegen Hautpilz.

Geschichte und Herkunft des Teebaumöls

Das Teebaumöl, gewonnen aus den Blättern des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia), hat eine lange Geschichte in der Welt der Naturheilkunde. Ursprünglich von den australischen Ureinwohnern zur Behandlung verschiedener Beschwerden genutzt, hat sich seine Verwendung inzwischen weltweit etabliert. [1]

Teebaumöl: Ein potenter Kämpfer gegen Hautpilz

Teebaumöl ist reich an Terpinen-4-ol, einer Verbindung, die nachweislich starke antimykotische Wirkungen hat. [2] Diese Verbindung hat sich in einer Studie als wirksam gegen 26 verschiedene Pilzarten erwiesen, die bei Menschen Hautinfektionen verursachen können. [2]

Terpinen-4-ol wirkt, indem es die Membranintegrität des Pilzes stört und die Fähigkeit des Pilzes, sich zu vermehren und zu wachsen, einschränkt. Dies führt letztendlich zur Verringerung der Pilzpopulation und zur Beendigung der Infektion. [3]

Wie Teebaumöl gegen Hautpilz angewendet wird

Teebaumöl sollte bei der Behandlung von Hautpilz sicher und korrekt angewendet werden. Unverdünntes Teebaumöl kann bei einigen Menschen Hautirritationen verursachen. Daher wird empfohlen, es vor der Anwendung mit einem Trägeröl zu verdünnen. Ein Verhältnis von 5-10 Tropfen Teebaumöl zu 30 ml Trägeröl, wie z.B. Kokos- oder Olivenöl, wird allgemein als sicher angesehen. [4]

Nach der Verdünnung kann das Öl direkt auf die betroffene Hautstelle aufgetragen werden. Eine zweimal tägliche Anwendung wird empfohlen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind. [4]

Risiken und Nebenwirkungen von Teebaumöl

Obwohl Teebaumöl bei topischer Anwendung im Allgemeinen sicher ist, kann es bei einigen Menschen Hautirritationen verursachen. In seltenen Fällen können schwere allergische Reaktionen auftreten. [5] Daher ist es ratsam, vor der ersten Anwendung einen Patch-Test durchzuführen, um mögliche allergische Reaktionen zu erkennen. [5]

Teebaumöl sollte nie oral eingenommen werden, da es bei Verschlucken toxisch wirken kann und möglicherweise schwerwiegende Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hervorrufen kann. [6] Darüber hinaus sollten Schwangere und Stillende, Kinder und Personen mit bestimmten Gesundheitszuständen Teebaumöl nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden. [6]

Wissenschaftliche Befunde zur Wirksamkeit von Teebaumöl gegen Hautpilz

Die Wirksamkeit von Teebaumöl bei der Bekämpfung von Hautpilzen wurde in einer Reihe wissenschaftlicher Studien untersucht. Bis zum heutigen Tag gibt es mindestens sieben Studien, die sich speziell auf das Potenzial von Teebaumöl zur Behandlung von Hautpilzinfektionen konzentrieren.

Eine davon, durchgeführt im Jahr 2002, zeigte, dass ein Gel mit 10% Teebaumöl genauso wirksam war wie ein herkömmliches Antimykotikum bei der Behandlung von Fußpilz. [7] Eine andere Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass Teebaumöl das Wachstum von Candida albicans, einem häufigen Hautpilz, effektiv hemmen konnte. [8]

Dennoch ist weiterhin Forschung erforderlich, um die optimale Konzentration und Anwendungsdauer von Teebaumöl zur Behandlung von Hautpilzen zu bestimmen.

Zusammenfassung und Schlussfolgerungen

Die antifungalen Eigenschaften von Teebaumöl, insbesondere die Wirkung von Terpinen-4-ol, können zur Behandlung von Hautpilzen beitragen. Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, legen die derzeit verfügbaren wissenschaftlichen Beweise nahe, dass Teebaumöl eine effektive und natürliche Alternative zu herkömmlichen Antimykotika sein könnte. Allerdings sollten bei der Anwendung von Teebaumöl Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um mögliche Hautirritationen und allergische Reaktionen zu vermeiden.

  1. Carson CF, Hammer KA, Riley TV. Melaleuca alternifolia (Tea Tree) Oil: a Review of Antimicrobial and Other Medicinal Properties. Clin Microbiol Rev. 2006;19(1):50-62. doi:10.1128/CMR.19.1.50-62.2006
  2. Sinha P, Srivastava S, Mishra N, Yadav NP. New perspectives on antimicrobial activity of Melaleuca alternifolia (Tea Tree) oil. Int J Med Microbiol. 2014;304(3-4):397-405. doi:10.1016/j.ijmm.2014.02.007
  3. Hammer KA, Carson CF, Riley TV. Antifungal effects of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil and its components on Candida albicans, Candida glabrata and Saccharomyces cerevisiae. J Antimicrob Chemother. 2004;53(6):1081-1085. doi:10.1093/jac/dkh243
  4. Pazyar N, Yaghoobi R, Bagherani N, Kazerouni A. A review of applications of tea tree oil in dermatology. Int J Dermatol. 2013;52(7):784-790. doi:10.1111/j.1365-4632.2012.05654.x
  5. de Groot AC, Schmidt E. Tea tree oil: contact allergy and chemical composition. Contact Dermatitis. 2016;75(3):129-143. doi:10.1111/cod.12639
  6. Hammer KA, Carson CF, Riley TV, Nielsen JB. A review of the toxicity of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil. Food Chem Toxicol. 2006;44(5):616-625. doi:10.1016/j.fct.2005.09.001
  7. Tong MM, Altman PM, Barnetson RS. Tea tree oil in the treatment of tinea pedis. Australas J Dermatol. 1992;33(3):145-149. doi:10.1111/j.1440-0960.1992.tb00103.x
  8. Bona E, Cantamessa S, Pavan M, et al. Sensitivity of Candida albicans to essential oils: are they an alternative to antifungal agents?. J Appl Microbiol. 2016;121(6):1530-1545. doi:10.1111/jam.13282